Thursday 1 January 2015

Anleitung fuer OHP Seifen mit Swirl

OHP Tutorial 


Ich siede ja sehr sehr gerne Seifen, meist CP Seifen aber ich muss gestehen ich habe auch eine kleine Liebe fuer OHP Seifen, also die heiss verseiften, die sofort einsatzbereit sind.
Mir macht es immer viel Spass mit ihnen zu arbeiten und ich habe in der Vergangenheit auch schon relativ passable resultate gehabt, aber mit dem swirlen ist es nie so wirklich was geworden, weil mir der Seifenleim einfach immer viel zu schnell wieder augekuehlt ist und dann nicht mehr swirlbar (ist das ein Wort?) war.

Eine Seifensieder-Freundin von Facebook, die fuer mich die OHP-Seifenkoenigin schlecht hin ist hat mir dann die paar fehlenden Puzzleteile geliefert, die mir mit meiner Methode noch gefehlt haben um wirklich CP Nahe Resultate zu erziehlen.
https://www.youtube.com/user/ByrdiJean

Wer gerne Seifenvideos anschaut (alle auf englisch) der ist mit ihrem Youtube Kanal bestens bedient
Ich werde in den naechsten Wochen mal versuchen eines auf Deutsch aufzunehmen aber hier schon mal eine bebilderte Anleitung, wie ich meine OHP seifen zur zeit siede

Vor weg sei gesagt:
Bitte beachtet immer alle Sicherheitsvorkehrungen beim Seife sieden, setzt euch eure Schutzbrille auf und zieht euch Handschuhe an, es zahlt sich nicht aus, sich wegen einer Seife zu veraetzen.
Rechnet auch bitte immer nochmal selber euer NaOH aus, wenn ihr wo Rezepte seht.
Das ist keine Anleitung fuer Anfaenger, sondern nur eine Anleitung wie ich meine OHP Swirle, Seifensiedergrundkenntnisse fuehre ich hier in diesem Blogpost nicht auf.
Ich verwende bei OHPs nie Salz in der Lauge, denn das kann je nach Menge zum Aussalzen fuehren

In meiner OHP Serie sind nun schon 3 Seifen entstanden, eine kleine Trilogie also.
Die Rezepte waren sich sehr aehnlich mit kleinen Abwandlungen aber die Grundmethode ist immer die selbe gewesen.
Alle hatten 500g GFM und waren perfekt fuer den Pfundskerl von Lumbinigarden

Ich verwende  in meinen Seifen zur Zeit kein Sodium Lactat, obwohl geschrieben wird, dass der Leim laenger fluessig bleibt und die OHP seife dann haerter ist. Das mag so sein, ich habe es noch nicht fuer notwenig erachtet, ich war zufrieden wie sie waren auch ganz ohne. Einsatzkonzentration sollte bei Verwendung 2-4% sein, wird zu viel verwendet, kann die seife sehr broeckelig werden

Seife 1:  Cranberry Delight
Das Rezept:
Olivenoel :55%
Kokosoel: 35%
Macadamia Nut Oil : 10%  
Ueberfettet 8%
Laugenfluessigkeit 45% davon 35% Wasser fuer die Lauge und 10% Wasser aufgehoben zum Einruehren nach dem ''kochen'' der Seife

soviel Wasser verwende ich normalerweise nie, aber es hat super geklappt, die seife ist nicht sschwammig und war nach ein paar stunden schon schoen zu schneiden.
Mit etwas Erfahrung im Rezept und der Methode kann man dann den Wassergehalt wieder ein wenig herunterschrauben, aber ich wuerde mit 45% anfangen.
Im Wasser fuer die Lauge war ein wenig Tussah Seide und ein TL Zucker  



Seife 2: Aurora Borealis

Das Rezept wie bei Cranberry Delight, mit einer kleinen Aenderung.
Laugenfluessigkeit 45% davon 35% Wasser fuer die Lauge und 10% Kokosoel zum Einruehren nach dem ''kochen'' der Seife




Seife 3: Kokostraum

Olivenoel: 72%
Kokosoel: 18%
Reiskeimoel: 10%

Laugenfluessigkeit 45% davon 35% Wasser fuer die Lauge und 10% Kokosoel zum Einruehren nach dem ''kochen'' der Seife
1TL Zucker im Wasser fuer die Laugenfluessigkeit geloest
1EL Joghurt in den fertigen Leim




Nun zur Methode:
Ich behalte mit 10% der Oele und 10% der zu benutzenden Fluessigkeit auf und stelle mit den Seifenleim mit dem Rest der Fluessigkeit und Oele her. Diese Fluessigekeitsmenge verhilft nach dem Kochen der Seife dem Leim wieder in ein geschmeidiges Stadium zu gelangen.
Der Seifenleim wird wie gewohnt hergestellt, man muss dabei nicht auf die Temperatur der Oele oder der Laugenfluessigkeit achten, alles kann heiss verarbeitet werden.
Nachdem alles gut mit dem Puerierstab zum Puddingstadium gebracht worden ist wird die Seife nun im Gegensatz zur CP Seife erhitzt/gekocht um die Verseifung zu Beschleunigen.
Ich denke fuer das Swirlen der Seife ist es egal ob das im Backrohr, am Herd, im Crockpot oder in der Mikrowelle geschieht. das kann ein jeder handhaben wie er will. Grosse Mengen mache ich immmer im Crockpot, fuer kleine mengen eigenet sich die Mikrowelle sehr, denn es geht rasch. Im Crockpot dauert so eine Seife etwa 45 Minuten, in der Mikro 10-15 Minuten

Wenn  man die Seife erhitzt, kann es vorkommen, dass sie sich wieder trennt und geronnen aussieht, das macht aber nichts, das ist bei den meisten Rezepten so...einfach wieder zusammenpuerieren. und weiterkochen.

Meine Fotos sind alle von der Mikrowellenmethode.
Dabei wird die Seife auf mittlerer oder sogar kleiner Stufe erhitzt. Ich habe meine Mikrowelle auf 30-10% der Leistung gedrosselt (also nicht heiss, wie die meisten Anleitungen fuer die Mikrowelle lauten)
dann wird in 4 Minuten intervallen gekocht bis die Seife fertig ist (also vaselineartig ist und nicht mehr brizzelt)
Bitte schaut immer wieder mal in die Mikrowelle, damit euch die seife nicht uebergeht.. diese Zeiten haengen sehr vom Rezept und von der Mikrowelle ab. Lieber einmal oefter hineinschauen und umruehren, als eine uebergegenagene Seife aus der Mikrowelle putzen zu muessen

Nach dem ersten Kochen bei 30% Leistung der Mikro sieht der Leim so aus. Ich habe ihn dann nochmal umgeruehrt und wieder in die Mikro gestellt
Nach dem zweiten Kochen bei 10% sieht man schon eine Veraenderung und man muss aufpassen, dass einem die Seife nicht zum Vulkan wird und uebergeht. Daher immer eine sehr grosse Schuessel verwenden. Gut wieder zusammenruehern und ab in die Mikro:
Dann nach dem dritten Kochen sieht man schon eine grosse Veraenderung und etwas Oel hat sich abgesetzt. Das hat sich nicht wieder einruehren lassen, daher musste ich zum Puerierstab greifen, wie gesagt, das ist vollkommen ok und passiert eigentlich bei meinen OHP seifen immer
Nach dem einsatz des Puerierstabes sah sie so aus, also alles wieder in Ordnung sie hatte auch nicht mehr gebrizzelt und war also fertig:
nun ist der Zeitpunkt die noch nicht verwendeten 10% Fluessigkeit (sei es wasser oder Kokosmilch oder eine andere Fluessigkeit) und das noch nicht verwendete Oel in die Seife zu ruehren. Auch alle anderen Zusaete kommen nun zur Seife (Hafer, Joghurt,...was auch immer noch hinein soll)
Aber Vosicht, diese Zusaetze muessen alle sehr warm sein, damit sie den Leim nicht abkuehlen, sonst klappt es nicht.

Zu diesem Zweck gebe ich alle Zusaetze in einen Hitzefesten Behaelter (zb Pyrexglas) und erwaerme sie in einem Wasserbad, in dem sie bleiben, bis sie zum Einsatz kommen. Ich verwende auch immer den Puerierstab um die Zusaetz gut zusammenzumischen damit es keine Klumpen gibt. Denn sie werden ja in den Leim nur mehr mit dem Spatel eingeruehrt.



Der Leim bekommt dann wieder eine ganz tolle Konsistens nachdem man die Zusaetze gut mit dem Spatel unterruehrt und den Leim mit dem Spatel gut durchruehrt. zu diesem Zeitpunkt ruehre ich auch den Duft ein



ich beobachte den Leim dann fuer ein paar Minuten und ruehre ihn immer schoen um, um sicherzugehen, dass er sich nicht wieder trennt. Er darf auch noch ein wenig abkuehlen, weil er noch brennheiss ist....aber er sollte nicht unter 80 Grad haben....wenn er noch zu heiss ist (so ab 120C bei meinen Leimen) besteht Vulkangefahr und er kann sich wieder trennen...
Anfang eines Vulkans :-) 

Wenn man sicher ist, dass sich der Leim nicht mehr trennt (das hat man schnell herausen wenn man es ein paar Mal gemacht hat) heisst die Devise diesen Leim so schoen geschmeidig zu halten und ihn nicht zu rasch abkuehlen zu lassen, dass heisst, dass alle von nun an verwendeten Gefaesse, die verwendet werden sehr warm sein sollen. Verwendet keine Plastikbecher sonder entweder Glasbehaelter und alte ausrangierte Kaffehaeferl, die Waerme speichern. Ich stelle mir das alles in heisse Wasserbaeder, bevor ich die Seife in dei Mikorwelle gebe, damit dann alles schoen warm ist.

Hier zB die Becher mit den angeruehrten Farben fuer die Aurora Borealis Seife. Sie stehen alle im heissen Wasserbad am Herd, damit die fertige Seife beim einruehren in den Behaelter nicht erkaltet/erstarrt. Nur so bleibt sie geschmeidig und fluessig genug um sie zu swirlen


Mir sind die OHP seifen immer ein wenig zu dunkel, daher faebe ich den Hauptleim, nachdem die Farben abgezweigt sind immer mit Titanium Dioxid. Auch dieser restliche Teil in weiss kommt dann ueber ein Wasserbad, damit er warm bleibt.
Mein Kleiderbuegel ist auch im Wasserbad, damit er schoen warm ist...



Wenn alles fertig gefaerbt ist und warm steht kann es losgehen mit dem Einfuellen und Swirlen :-)

fertig gefaerbter Leim fuer Kokostraum

Je nach Lust und Laune und Swirl wird nun der Leim in die Form gefuellt, dabei die Form immer wieder relativ hart auf den Tisch stossen, damit es keine Luftloecher gibt.



Dann flink mit dem Buegel durch den Leim und auf nochmal ein wenig Leim oben auf die Seife.
Ich gupfe meine OHP in der Mitte immer ein wenig auf, da sie gerne in der Mitte etwas einsackt und das nicht schoen aussieht. der Gupf in der Mitte verhindert das.

Wichtig fuer eine etwas glattere Oberflaeche: wenn die Form voll ist mit Wasser bespruehen und glatt streichen. wirkt Wunder!
Ich habe sogar noch ein halbwegs passables Loeffeltopping hinbekommen...und dann natuerlich Glitzer oben drauf...das mag ich gerne bei seifen, wo man oben sonst nicht viel machen kann.


 Wie ihr seht ist der Pfunskerl noch nicht in seiner Holzschachtel....das mache ich absichtlich, damit ich den Seifenleim gut in die Plastikform komme...ich ziehe auch die seiten etwas auseinander, damit ich sicher gehen kann, dass der leim die Form voll ausfuellt. Erst dann stelle ich die Form in die Holzschachtel (wer eine andere Form hat, kann diesen Teil einfach ignorieren)
Die Seife wird beim hineinstellen in die Holzform nochmal ein wenig zusammen/ nach oben gedrueckt...das hilft wieder gegen das Absacken in der Mitte :-)


Die wichtigesten Punkte nochmal kurz zusammengefasst:

  • etwa 10% Fluessigkeit und 10% Oel zurueckbehalten und erst in den fertigen Leim ruehren
  • nicht mit reduzierter Fluessigkeit arbeiten, eher mehr und dann reduzieren und das eigene Rezept optimieren. Meine Seifen sind alle steinhart, trotz 45% Fluessigkeit
  • Alle Zusaetze warm zufuegen
  • Beim Faerben alles warm halten und in vorgewaermte Becher geben
  • Am Ende Wasser auf die Oberflaeche spruehen und etwas Glaetten


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